DL5BO

Ham Radio, Amateurfunk aus JO43BJ

The Erection ...

… of a Mast

(Oder: Wer hoch hinaus will, muss tief graben)

 

Als ich vor geraumer Zeit meine Schleifenantenne für Kurzwelle in die Luft brachte stellte sich mir das Problem, dass es sich zwar um eine liegende Loop handelt, aber auf dem Boden sollte sie nicht gerade liegen.
Also musste mangels geeigneter Aufhängepunkte eine Lösung gefunden werden.
Diese bestand zunächst aus Alu-Fahnenmasten aus dem Baumarkt. Leider waren sie derart labil, dass schon das recht leichte Feldkabel ausreichte um sie „bananig“ werden zu lassen. In folge dessen mussten sie in die Gegenrichtung abgespannt werden und die ruhigen Nächte bei Sturm waren auch Geschichte.

Vor ein paar Jahren ergab sich dann die Möglichkeit an ein paar lange, verzinkte und stabile Eisenrohre zu kommen und damit das Alu-Zeug zu ersetzen.
Bis heute leisten sie treue Dienste.
Die verwendeten Einschraubfundamente sorgen für eine sehr gute Verankerung im Boden, ohne dass man mit Beton planschen müsste.

Da aber gerade im Amateurfunk nichts von Dauer ist und bekanntermaßen das Bessere der Feind des Guten ist, wuchs in mir eine Idee.

Nachdem mein Shack in Studio-B umgezogen ist und das Rohr, dass diesem am nächsten ist mittlerweile auch leicht „bananig“ wird, wollte ich dieses gerne gegen etwas tragfähiges tauschen.

Wie es der Zufall manchmal will ergab sich die, auch von anderen viel genutzte, Möglichkeit, Traversensegmente zu erstehen.

Die sollten es werden, also zugegriffen!

Und dann war es endlich so weit. Ein Termin wurde ausgeguckt und dann ging es los mit der „Operation Eiffelturm©“.

Der Plan war, ein halbes Segment etwa 1,5m tief ein zu graben und die Seiten im Erdreich mit vier Beeteinfassungen aus Beton zu verstärken. Darunter sollte dann, quasi als Drainage, etwas Kies und dieser mit einer Lage Gartenvlies vor dem Zusetzen mit Erdreich geschützt werden.

Manchmal gehen einem aber bei der Planung so ein wenig die Pferdchen durch und ich kam auf die irr-witzige Idee, die Beeteinfassungen müssten 100x30x8 cm haben. Bis auf die 8cm waren die Maße auch okay, aber bei einer Dichte von etwa 2,5 bei Beton wird das Zeug recht schnell ein wenig schwerer.
Das es dann letzten Endes 55kg je Stück waren habe ich erst beim Aufladen am Baumarkt herausgefunden.
Und beim Abladen auf den Plattenwagen …
Und beim Abladen vom Plattenwagen ...
Und ein paar Tage danach …

An dieser Stelle gleich ein großes Dankeschön an Stefan, DO8EZ, dem ich nicht nur die Segmente zu verdanken habe, sondern auch seine Tatkräftige Mithilfe samt extrem hilfreichen Kumpels (schönen Gruß an Stampfi, Baggi und Ketti).

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Nachdem der richtige Platz gefunden war, konnte mit Hilfe eines Handbaggers ein wunderbares Loch ausgehoben werden.
Hierbei stießen wir dann auf eine zehn Zentner Bombe im Boden befindliche Altlast der Alu-Masten. Aber der Kontakt zu einer Trennscheibe führt manchmal zu großer Gefügigkeit.
Jetzt konnte das unterste Segment auf das vorbereitete Kiesbett im Loch abgesetzt werden.
Es verschwand wortlos im Erdreich.

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Mit Hilfe eines Kettenzuges konnten nun die Beeteinfassungen senkrecht neben dem ersten Segment in den Boden gebracht werden.
Ich war sehr erstaunt wie fest bereits jetzt das Ganze in der Erde ruhte!
Der Schlüssel zum Glück ist allerdings das vehemente fest-stampfen des wieder eingefüllten Erdreichs. Wer hier schludert, wird sich ewig ärgern.

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Damit das Ergebnis auch gerade wird, wurde schon recht früh das nächste Segment montiert. So ließ sich wenigstens die Wasserwaage gut anlegen und das Ausrichten erforderte weniger Kraft.
Anschließend wurde das Loch wieder verfüllt und auch innerhalb des Mastes ordentlich gestampft.

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Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Und wie kommen nun die restlichen Segmente auf den Mast? Mit einem Hilfsmast. In diesem Falle bestand er aus einer Leiter, deren Wangen die Segmente exakt umfasste. An ihrer Spitze wurde eine Umlenkrolle montiert um mit einem Seil die Segmente daran hoch zu ziehen. Die Leiter selber wurde dann mit Spanngurten am jeweils obersten Segment fixiert.

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Mit zunehmender Höhe musste jedoch eine intensive Diskussion zwecks Lufthoheit mit der Tanne auf dem Nachbargrundstück geführt werden.

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Und da steht er nun. Kerzen gerade und etwas massiver verglichen mit einem Rohr, auch wenn dieses schon nicht schlabbrig war.

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Trotzdem ist das Ganze dezenter. Wegen der Farbgebung fällt der Mast neben der Tanne weit weniger auf wie das Rohr.
Ein ungeahnter Nebeneffekt.

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Das geht nur mit Funk.
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Amateurfunk

Das ist mehr als nur das sprechen ins Mikrophon. Im Gegenteil. Vielmehr ist es ein Ergebnis aus dem Zusammenspiel vieler Disziplinen, die gemeistert wurden. Will man zudem noch gehört werden, geht das Spiel weiter.

Technik

Die Grundlage von allem beim Amateurfunk. Ohne die Technik geht einfach nichts. Will man auch in Wettbewerben erfolgreich sein, oder beim DXen, muss man seine Möglichkeiten bestmöglich ausloten. Dazu muss man sie verstehen.

Ausbildung

Alles stirbt ohne Nachwuchs. Auch der Amateurfunk. Daher ist die Ausbildung von neuen Funkamateuren nichts anderes, als ein Akt der Selbsterhaltung. Hierbei vollzieht sich der Wandel vom Anwender der Technik zu dessen Beherrschung. Was sich nicht auf Funktechnik beschränkt.

Selbstbau

Wenn man die Technik verstanden hat, ist der Selbstbau das Maß der Dinge. Dabei geht es nicht um höher, schneller, weiter, sondern darum, technische Probleme zu analysieren, deren Lösung zu durchdenken und sie dann umzusetzen. Passgenau.
Kaufen kann jeder.